Sportwettenanbieter haben eine lange Tradition. Bereits im frühen 19. Jahrhundert gab es Sportwettenanbieter, bei denen Personen auf einen bestimmten Ausgang eines Spieles setzen konnten.
Der Ausgang einer Sportwette ist immer an bestimmte Umstände gebunden, die eintreten müssen, damit die Wette als gewonnen angesehen werden kann. Es gibt Wetten mit festen Quoten, bei denen die Höhe des potentiellen Gewinns über das ganze Spiel gleichbleibt und es gibt Wetten mit flexiblen Quoten. Hier verändern sich die Quoten in Abhängigkeit von der Spielsituation. Manche Sportwettenanbieter geben den Kunden auch die Möglichkeit, gegeneinander zu wetten. Es wird also nicht mit dem Wettmacher, sondern mit einer anderen Person um den Ausgang eines Sportereignisses gewettet.
Sportwettenanbieter sind rund um die Welt beliebt. 2018 betrug der Jahresumsatz an Sportwetten weltweit über 700 Milliarden US Dollar. Allein in Deutschland liegt der Jahresumsatz bei ungefähr vier Milliarden Euro. Eine traditionelle Art der Sportwette ist der Wettabschluss im Wettlokal. Das sind kleine Läden, die mit Sportwettenanbietern zusammenarbeiten und wo der Kunde mit dem Laden eine Wette eingehen kann. Der Kunde setzt auf ein bestimmtes Ergebnis und hinterlegt seinen Wetteinsatz im Laden. Nachdem das Spiel, um das es in der Wette ging, ausgetragen wurde, kann je nach Ausgang entweder das Wettlokal den Einsatz behalten oder der Kunde bekommt seinen Einsatz samt Quote zurück.
Heute gibt es jedoch viel mehr Sportwettenanbieter im Internet. Große, internationale Firmen bieten Quoten auf Spiele vieler verschiedener Sportarten rund um die Welt an. Als Kunde bietet das auch Vorteile: der Weg zum Wettlokal kann gespart werden, es gibt eine große Auswahl an Spielen und oft gibt es attraktive Angebote. Diese Online Wettanbieter haben oft ihren Sitz in Steueroasen wie Monaco oder Luxemburg, da dort die Gewinne nur gering versteuert werden müssen.
Traditionell waren Sportwetten vor allem in England beliebt. Pferde- und Hunderennen, sowie Boxkämpfe haben eine lange Geschichte mit Sportwetten. In England gibt es viele Pferderennbahnen, die rein aus dem Zweck betrieben werden, Wetten auf die ausgetragenen Rennen abzuschließen. Dabei treten mehrere Reiter, meist zwischen vier und acht Personen, auf einer Distanz von ungefähr einer Meile an. Gewettet werden kann auf den Sieger des Rennens. Vor dem Rennen schreiben die Buchmacher, die für die Wettanbieter arbeiten, die Quoten für die einzelnen Reiter aus. Ist ein Pferd schnell und hat schon mehrere Rennen gewonnen, sind seine Gewinnchancen höher. Deshalb setzen die Buchmacher hier eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit an, was sich in geringen möglichen Gewinnen wiederspiegelt. Je wahrscheinlicher der Sieg, desto niedriger ist die zurückgezahlte Quote im Falle eines Sieges.
Nimmt zum Beispiel ein Reiter zum ersten Mal an einem solchen Rennen teil und hat dazu ein eher schwaches Pferd dabei, stehen dessen Gewinnchancen niedrig. Wenn es jetzt jedoch trotzdem eine Person wagt, auf dieses Pferd als den Rennsieger zu setzen, fällt der mögliche Gewinn deutlich höher aus.
Im Boxen gibt es neben dem Sieger noch mehrere Nuancen, auf die die Wetter setzen können. Es kann zum Beispiel darauf gewettet werden, in welcher Runde ein Boxer verlieren oder gewinnen wird. Auch die Art des Sieges, also ein KO oder ein Punktesieg, wird von Sportwettenanbietern als Wettmöglichkeit angeboten.
In den letzten Jahren haben sich Sportwetten aber stark ausgebreitet. Rund um die Welt ist es inzwischen normal, auf den Ausgang von Sportereignissen zu tippen. In Europa und Deutschland ist der Fußball zu einer der beliebtesten Wettsportarten geworden. Es ist möglich, auf Ausgänge einzelner Spiele, aber auch auf ganze Saisons zu setzen. Auch hier ist die Stärke des Teams entscheidend.
Eine Wette, der FC Bayern würde nächstes Jahr wieder Meister werden, würde bei der Erfüllung zum Beispiel weit weniger Geld bringen als eine Wette darauf, dass der FSV Mainz Meister würde.
Eine besonders kuriose Situation entwickelte sich in der Saison 2016/17 in Englands Premier League. Leicester City FC konnte in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entrinnen und war in der Saison einer der Topkandidaten für den Abstieg. Die Quote für das Gewinnen der Meisterschaft lag für die Foxes bei 5000:1. Ein paar mutige Leute nahmen die Wette trotzdem an. Das Unmögliche passierte dann auch wirklich: Leicester City wurde Meister, ein Engländer, der 20 Pfund gesetzt hatte, durfte sich über 100.000 Pfund Gewinn freuen.
Neben der Meisterschaft kann auch auf Abstieg, das Erreichen von Champions League Plätzen oder genauer Tabellenplatzierungen gewettet werden. Auch Wetten auf einzelne Spieler werden angeboten. Wer am Ende der Saison Torschützenkönig werden wird kann ebenso getippt werden wie der erste Spieler, der in der Saison ein Eigentor erzielen wird.
In den letzten Jahren begannen viele Wettanbieter auch Kombinationswetten anzubieten. Diese bieten deutlich höhere Quoten als herkömmliche Wetten, bestehen jedoch aus mehreren Teilen. Die Ergebnisse mehrerer Spiele müssen also in so einer Wette richtig getippt werden.